Expert-Debriefing

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Phase 4

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Mit dem Begriff »Debriefing« werden Gespräche bezeichnet, die beim Abschluss einer länger andauernden Tätigkeit im Sinne einer Nachbesprechung durchgeführt werden. Es geht dabei darum, das Wesentliche zu extrahieren und so entstandenes Wissen in zukünftigen Situationen nutzbar zu machen. Spezieller Fokus wird dabei auch auf kulturelle und soziale Aspekte gerichtet.

Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]

Aus dem Englischen kommend wird Debriefing als Report über eine Tätigkeit bezeichnet. Im deutschen Wörterbuch ist der Ausdruck Debriefing nicht zu finden. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem militärischen Bereich und bezeichnet dort so etwas wie eine »Manöverkritik« nach bestimmten Übungen / Manövern – von wo er auf die Organisa­tionslehre übertragen wurde.

In der psychologischen Forschung wird Debriefing auch als Rückmeldung an die Versuchspersonen nach einer abgeschlossenen Studie verstanden

Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]

Das Debriefing dient vor allem der Wiederverwendung und Bewahrung von Wissen und der Erweiterung von Kompetenzen. Dadurch werden das Explizieren und die Speicherung von Wissen, nachdem es z. B. in einem Projekt erworben wurde, möglich. Damit ExpertIn­nenwissen systematisch aufgearbeitet wird (beispielsweise bei Ausscheiden einer Mitarbei­terin oder eines Mitarbeiters aus dem Unternehmen) und eine bestmögliche Einarbeitung der nachfolgenden Person gewährleistet werden kann, werden häufig Debriefings durch­geführt. Die abgehende Person versucht dabei, die wesentlichen Elemente ihres »erfolgs­kritischen Wissens« verfügbar zu machen.

Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]

Vorbereitung[Bearbeiten]

Eine gute und systematische Vorbereitung erhöht den Mehrwert von Debriefings. Dazu gehören vor allem die Vorbereitung des Fragenkataloges und die Ent­scheidung für die Art der Interviewführung.

Durchführung[Bearbeiten]

Im Debriefing wird von einer leitenden Person, anhand von aufeinander aufbauenden Fragen (meist mithilfe eines Fragebogens oder strukturierten Interviews), ein Reflexionsprozess der TeilnehmerInnen über ein vorhergehendes Ereignis (z. B. ein Projekt oder eine Veranstaltung) und das gewählte Vorgehen in Gang gesetzt. Daraus werden wichtige Erkenntnisse für zukünftige ähnliche Situationen gewonnen. Debriefing kann in vielen Situationen zum »Lerntransfer« wie auch zu den typischen »Lessons Learned«­Analysen eingesetzt werden.

Aufwand[Bearbeiten]

Der Aufwand hängt von der Komplexität der zu beurteilenden Tätigkeit ab. Je besser die Durchführung, z. B. durch die Erstellung eines Fragebogens oder eines strukturierten Interviewleitfadens vorbereitet wird, desto geringer ist der Aufwand von Debriefings (z. B. wenn der Fragebogen nicht mehr für jede Situation neu erstellt, sondern nur noch angepasst werden muss).

Literaturauswahl[Bearbeiten]

Kilian, Dietmar, Krismer, Robert, Loreck, Stefan, und Sagmeister, Andreas. Wissensmanage ment: Werkzeuge für Praktiker. Linde Verlag. 2012, 104ff.