Qualitätszirkel

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Prozessschritt:
Phase 5

Wissenskontinuum:
Handlungsanleitendes Wissen

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Qualitätszirkel sind innerbetriebliche Arbeitskreise, die das Ziel verfolgen, das Ideen und Wissenspotenzial sowie die Erfahrung und Verantwortungsbereitschaft der MitarbeiterInnen zu aktivieren. Häufig bestehen Qualitätszirkel aus einer kleinen Gruppe von MitarbeiterInnen, die sich auf freiwilliger Basis zusammenfinden, wobei die / der LeiterIn die regelmäßigen Treffen moderiert.

Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]

Ursprünglich stammt die Idee, Qualitätszirkel einzusetzen, aus den USA, wurde jedoch vor allem von der japanischen Industrie der 50er und 60er Jahre aufgegriffen. Ausgehend von einer negativ wahrgenommenen Qualität japanischer Produkte auf dem westlichen Markt, wurden erste Qualitätszirkel zur Produktverbesserung gegründet und deren Verbreitung in Folge als nationale Aufgabe verstanden.

Vor dem Hintergrund einer Philosophie der Gemeinsamkeit und des »füreinander Einste­hens«, bildeten sich erste solcher Gruppierungen und auch Vorstufen von »Kaizen« – einer Arbeitsphilosophie und Managementstrategie, die nach kontinuierlicher Verbesserung strebt.

Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]

Neben Effizienz­ und Produktivitätssteigerungen im eigenen Arbeitsbereich der Gruppen­mitglieder oder auch Produktverbesserungen und Qualitätssicherung von Produkten, spielen häufig auch Aspekte der Humanisierung der Arbeit eine wichtige Rolle. So dienen Qualitätszirkel auch der Verbesserung von Arbeitsbedingungen, dem Ausbau von Sozial­kompetenz oder der positiven Beeinflussung von gruppendynamischen Prozessen. Um Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und im Anschluss zu implementieren, werden oft Problemlösungs­ und Kreativitätsmethoden angewendet.

Auch im Wissensmanagement werden Qualitätszirkel eingesetzt. Dabei dienen sie nicht nur der Wissensgenerierung, sondern auch dem Wissenstransfer und insbesondere, durch die Implementierung der erarbeiteten Verbesserungsmöglichkeiten, der individuellen und organisationalen Nutzung von Wissen.

Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]

Vorbereitung[Bearbeiten]

Je nachdem, wer den Qualitätszirkel initiiert, bedarf es unterschiedlicher Vor­bereitung. Damit sich MitarbeiterInnen freiwillig und eigeninitiativ zusammenfinden, kön­nen sie Unterstützung durch die Schaffung notwendiger Rahmenbedingungen erhalten.

Durchführung[Bearbeiten]

Die eigentliche Arbeit im Qualitätszirkel hängt von der Themenstellung ab. Entscheidungen werden von der Gruppe gemeinsam erarbeitet, so wird beispielsweise der / die LeiterIn des Zirkels häufig von der Gruppe gewählt. Wichtig ist eine gewisse Regelmäßigkeit der Treffen zu etablieren und eine professionelle und zielführende Arbeitsatmosphäre durch die Moderation sicherzustellen.

Aufwand[Bearbeiten]

Insbesondere die benötigten zeitlichen Ressourcen der TeilnehmerInnen sollten nicht unterschätzt werden, wobei die Rolle der / des ModeratorIn einen wesentlichen Ein­fluss auf die Qualität der Ergebnisse aber auch der Zusammenarbeit in der Gruppe hat. Schulungen und Weiterbildungen in Moderation gelten aus diesem Grund als hilfreich. Auch die Evaluierung, Aufbereitung der Arbeitsergebnisse und deren Umsetzung in der Praxis bedeuten einen nicht geringen Aufwand.

Literaturauswahl[Bearbeiten]

Bänfer, W. »Qualitätszirkel als Instrument partizipativer Unternehmensstrategie.« (1994).

Güldenberg, Stefan. Wissensmanagement und Wissenscontrolling in lernenden Organi­sationen: ein systemtheoretischer Ansatz. Springer­Verlag, 2013.

Bahrs, Ottomar. »Qualitätszirkel als Instrument der Qualitätsentwicklung.« Kolip P, Müller, V. (Hg.): Qualität von Gesundheitsförderung und Prävention. Handbuch Gesundheits­wissenschaften (2009): 201–221.