Repertory Grid

Plattform für Wissensmanagement im öffentlichen Sektor.
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Leitfaden Einordnung

Prozessschritt:
Phase 2

Wissenskontinuum:
Handlungsanleitendes Wissen, Do-How, Internalisiert

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Die Repertory Grid Technik dient dazu, implizites Wissen zu erheben und explizit zu machen. Hierzu werden beschreibbare Merkmale von Personen, Sachverhalten oder Gegenständen genutzt, um Wertesysteme von Personen anschaulich darzustellen. Das so entstehende »Grid« (dt.: Gitter) kann zur weiteren qualitativen und quantitativen Bearbeitung des Themas genutzt werden. Indem Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen Begriffen (bzw. Objekten) benannt werden, erhält man Auskunft über die persönlichen Konstrukte, mithilfe derer eine Person die Objektwelt erfasst und ihre Veränderung oder Entwicklung antizipiert.

Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]

Als Grundlage dient die Theorie persönlicher Konstrukte von Kelly (1955). Jedes Indivi­duum nimmt demnach die Welt einzigartig wahr, interpretiert sie und fasst sie in eigene Begriffe – die sogenannten »persönlichen Konstrukte«. Die vor diesem Hintergrund ent­wickelte Repertory Grid Technik wird insbesondere zum Heben von ExpertInnenwissen angewandt.

Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]

Die Anwendung der Repertory Grid Technik hilft dabei, noch nicht präzisiertes Wissen zu heben und strukturiert darzustellen. Durch die formale Struktur der Methode, bei gleich­zeitiger inhaltlicher Offenheit der Befragung, können implizite Wertesysteme und implizites Wissen visualisiert und tabellarisch dargestellt werden.

Häufige Einsatzbereiche bestehen im Marketing, in der Produktentwicklung, in Anforde­rungsanalysen technischer Systeme, aber auch im Veränderungsmanagement. Grund­sätzlich ist die Methode in allen Wissensbereichen einsetzbar.

Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]

Vorbereitung[Bearbeiten]

Um mit dieser Technik gute Ergebnisse zu erzielen, sollten nur geschulte InterviewerInnen eingesetzt werden, die mit der Anwendung dieser Methode vertraut sind. Außerdem sollte Schritt für Schritt nach dem logischen Aufbau vorgegangen werden. Um die Fragestellung bestmöglich zu beantworten, ist es wichtig, gezielt die aussagekräftigsten Elemente auszuwählen, die beurteilt werden sollen.

Durchführung[Bearbeiten]

Die interviewten Personen werden aufgefordert, Beschreibungsdimen­sionen (z. B. gut vs. böse, traditionell vs. innovativ) für bestimmte Elemente (z. B. Marke A, Marke B, ideale Marke) zu bilden. Diese werden in einer Tabelle in Form von kurzen Beschreibungen festgehalten. Abschließend werden die Elemente mithilfe einer Skalie­rungsvorgabe durch die befragte Person bewertet, sodass ein »Gitter« mit Zahlenwerten entsteht, das weiter ausgewertet werden kann.

Aufwand[Bearbeiten]

Ist die Methode einmal vertraut und eine bestimmte Übungspraxis vorhanden, kann sie ohne großen Aufwand sehr kreativ eingesetzt werden, wobei relativ tiefsitzendes ExpertInnenwissen gehoben werden kann.

Literaturauswahl[Bearbeiten]

Hemmecke, Jeannette. 2012. Repertory Grids als Methode zum Explizieren impliziten Wissens in Organisationen: Ein Beitrag zur Methodenentwicklung im Wissensmanagement. s.l. : Universität Wien, 2012.

Scheer, Jörn W. und Catina, Ana. 1993. Einführung in die Repertory Grid­Technik. s.l. : Verlag Hans Huber, 1993.

Stary, Christian, Maroscher Monika und Stary Edith. Wissensmanagement in der Praxis:-­Methoden-­Werkzeuge­Beispiele. Carl Hanser Verlag, 2012, 8–30