Wissenslandkarten

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Leitfaden Einordnung

Prozessschritt:
Phase 2

Wissenskontinuum:
Externalisiert, Fakten & Information, Know-How

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Durch Wissenslandkarten wird Wissen in Organisationen grafisch dargestellt. Dies dient der Umwandlung von internalisiertem in externalisiertes Wissen. Im Wissensmanagement werden solche grafischen Verzeichnisse genutzt, um unterschiedliche Informationen über relevante Wissensaspekte zu sammeln und aufzubereiten. Dies sind beispielsweile Informationen zu den WissensträgerInnen, Wissensbeständen, Wissensquellen oder zur Wissensentwicklung. Dabei wird die Landkarte nicht für die Ablage des verankerten Wissens genutzt, sondern vielmehr als Verweis auf relevante Personen, Strukturen oder Dokumente.

Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]

Wissenslandkarten (Concept Maps) haben ihren theoretischen Hintergrund im Konstruk­tivismus und in der Lernpsychologie. Der / die Lernende hat demnach, auf Grundlage indivi­dueller Erfahrungen, eigene sogenannte Konstruktionen oder innere Landkarten entwickelt, die expliziert werden können. Die Methode nutzt somit vorhandenes Wissen, um dieses im Anschluss zu verknüpfen, in einer Netzwerkstruktur darzustellen und nutzbar zu machen.

Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]

Wissenslandkarten dienen dazu, Transparenz über internes und / oder externes Wissen zu schaffen sowie die Nutzung vorhandenen Wissens zu fördern.

Außerdem sind sie hilfreich bei der Einordnung von Wissen (z. B. ExpertInnenwissen, Teamwissen oder organisationale Fähigkeiten und Abläufe). Sie verweisen aber nicht nur auf Wissensquellen, sondern stellen diese auch in einen Anwendungszusammenhang.

Ziel von Wissenslandkarten ist es somit, sowohl explizites (bewusstes, zugreifbares) als auch implizites (weniger bewusstes, intuitives) Wissen rasch zu erfassen und den Zugriff auf benötigtes Wissen zu erleichtern und zu beschleunigen. Besonders wichtig für die Erstellung von Wissenslandkarten ist die Erfassung der BenutzerInnenbedürfnisse.

Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]

Vorbereitung[Bearbeiten]

Im Rahmen einer Bestandsaufnahme und Analyse werden wissensintensive Prozesse erfasst und WissensträgerInnen sowie Wissensbestände identifiziert. Danach erfolgt die Entscheidung über die Form der Kartographierung der Daten und die Auswahl einer geeigneten Möglichkeit zur Visualisierung.

Durchführung[Bearbeiten]

Im Zuge der Visualisierung erfolgt die Integration in die Geschäfts pro­zesssysteme (Integration in ein einheitliches und allgemein nachvollziehbares Navigations­prinzip) sowie die eindeutige Zuordnung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten. Zudem sollte festgelegt werden, wie häufig und in welchen Intervallen die Wissenslandkarte aktualisiert wird.

Aufwand[Bearbeiten]

Damit Wissenslandkarten tatsächlichen Nutzen bringen, sollte mit einem relativ hohen Erstellungsaufwand und umfassenden Vorbereitungserfordernissen gerechnet werden.

Literaturauswahl[Bearbeiten]

Eppler, Martin J. und Burkhard, Remo A. Visual representations in knowledge management: framework and cases. Journal of Knowledge Management. 2007, 4 (11), 112–122.

Keng, Siau und Xin, Tan. Improving the quality of conceptual modeling using cognitive mapping techniques. Data & Knowledge Engineering. 2005, 55 (3), 343–365.

Stary, Christian, Maroscher Monika und Stary Edith. Wissensmanagement in der Praxis:-­Methoden­-Werkzeuge­Beispiele. Carl Hanser Verlag, 2012, 115 ff.

Vail, Edmond F. Knowledge Mapping: Getting started with Knowledge Management. Information Systems Management. 1999, 16 (4).