Umwandlungsprozesse durch Wissensmanagement: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 9. September 2020, 11:01 Uhr

Im Rahmen der Umsetzung und Integration von Wissensmanagement als ein im Arbeitsalltag ständig »mitlaufender Prozesses«, spielen sich auch die von Nonaka und Takeuchi postulierten Umwandlungsprozesse von implizitem zu explizitem Wissen ab: Wissen wird kontinuierlich umgewandelt und weiter entwickelt.


Abbildung 9 zeigt die Wissensspirale nach Nonake, et al., 1995: Sozialisation, Externalisierung, Kombination und Internalisierung.

Abbildung 9: Wissensspirale (Nonaka, et al., 1995)


Nachhaltige Wissenssicherung geschieht auch durch sich wiederholende Übergänge von implizitem und explizitem Wissen:

  • Implizites Wissen entsteht durch Erfahrung, verändert sich in
  • Sozialisationsprozessen, kann
  • externalisiert werden und in Kommunikationsprozessen weitergegeben (Kombination), um letzten Endes wieder
  • internalisiert zu werden.

Explizites Wissen liegt in kodifizierter Form vor, wird also gespeichert und ist für Organisationen in Dokumenten und Datenbanken ablegbar. Implizites Wissen dagegen ist Wissen weitgehend in den Köpfen der MitarbeiterInnen und kann nur schwer direkt übertragen werden, da es an die jeweilige Person gebunden ist. So kann implizites Wissen über den Bau eines Instruments, welches ein Instrumentenbauer besitzt, nicht direkt in explizites Wissen in Form eines Dokuments übertragen werden. Gemäß Nonaka / Takeuchi finden in der Interaktion von Individuen allerdings Transformationsprozesse statt, die eine Umwandlung von implizitem zu explizitem Wissen zur Folge haben. So kann implizites Wissen teilweise in explizites Wissen überführt werden, indem es, soweit es bewusst und sprachlich zugänglich gemacht werden kann, schriftlich festgehalten (externalisiert) und durch andere Mitarbeiter wiederum verinnerlicht (internalisiert) wird. Auf der anderen Seite ist aber auch denkbar, dass durch Beobachtung oder »Learning-by-doing« implizites Wissen direkt von einer Person auf die andere (Sozialisation) übergeht (siehe Toolbox: Mentoring). Schließlich kann durch die Verbindung und Aggregation von vorhandenem explizitem Wissen neues Wissen geschaffen werden (Kombination) (Nonaka, et al., 1995).