Die Einführung des neuen österreichischen Personalausweises laut EU-Vorgabe inmitten einer Pandemie

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von PUMAB24. 2023/06/02
Die Einführung des neuen österreichischen Personalausweises laut EU-Vorgabe inmitten einer Pandemie
Mikroartikel

Zuletzt geändert am 2. 6. 2023 von PUMAB24.


Geschichte / Problembeschreibung

Im Zuge der Standardisierung müssen Personalausweise innerhalb der EU angeglichen und bis zum August 2021 umgesetzt werden. Der bis dahin gültige österreichische Personalausweis war mit der Einführung 2002 bereits knapp 20 Jahre im Umlauf. Ausgestellte Personalausweise behalten ihre Gültigkeit und müssen nicht umgetauscht werden. Es erfolgt sowohl ein neues Design, als auch die Implementierung neuer Sicherheitsmerkmale. Das Projektteam, bestehend aus Jurist*innen des BMI, Expert*innen des BKA und der LPDs sowie Projektleiter*innen einer Sicherheitsdruckerei, nimmt an regelmäßigen Besprechungsterminen teil. Diese Besprechungen finden in geeigneten und gesicherten Bereichen der im Projekt involvierten Einheiten statt. Auf Grund der, Mitten im Projektablauf aufgetretenen, Pandemie und der damit verordneten Ausgangsbeschränkungen konnten die fachspezifischen Besprechungen sowie der Austausch von Informationen nicht beziehungsweise nur noch unzureichend stattfinden. Da die Polizei über ein in sich geschlossenes Sicherheitssystem besitzt, wurden Notebooks beziehungsweise Mini-PCs angeschafft, mit denen ein gesicherter Einstieg in das System auch von außerhalb möglich ist.

Einsichten / Lessons Learned

  • Die zwischenmenschliche Kommunikation ist ein entscheidender Faktor bei der Umsetzung von Projekten.
  • Der persönliche Austausch, speziell im Hochsicherheitsbereich, ist sehr wichtig und kann nur unzureichend durch virtuelle Medien ersetzt werden, da zum einen die Überprüfung von Sicherheitsmerkmalen eine physische Anwesenheit erfordert und zum anderen die Kommunikation nur in einem gesicherten Umfeld erfolgen darf.
  • Die vermehrte Ausfall durch Krankheiten sowie durch die Quarantänebestimmungen führten zu einer Verzögerung innerhalb des Projektes.

Folgerungen / Problemlösung

  • Für zukünftige Projekte soll ausreichend Zeit eingeplant werden, um eventuelle Verzögerungen zu kompensieren.
  • Eine mögliche Isolierung der Teilnehmer*innen in systemrelevanten Berufen, wie es der ORF oder auch Wien Energie gehandhabt haben, wäre anzudenken.
  • Der Ausfall von Projektmitglieder*innen und die damit verbundene Verzögerung des Projektes kann durch den Einsatz mehrere Mitarbeiter*innen und eventueller Einteilung in zwei Gruppen, die getrennt voneinander im Schichtbetrieb arbeiten, kompensiert werden.

Anschlussfragen

  • Wie könnte eine mögliche Isolierung bei einer erneuten Pandemie oder ähnlich gelagerten Fällen aussehen?
  • Wie kann der Austausch sensibler Daten, mit nicht direkt der Polizei zugehörigen Organisationen, erfolgen?