Brainstorming Brainwriting

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Brainstorming und Brainwriting als Kreativitätsmethode zur Ideenfindung und Ideenbewertung.

Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]

Brainstorming und Brainwriting sind nicht nur bewährte Kreativitätstechniken, sondern auch äußerst nützliche Werkzeuge in allen Bereichen. Diese beiden Methoden bieten verschiedene Möglichkeiten, um Ideen zu generieren und sicherzustellen, dass alle Teammitglieder gehört werden, auch die ruhigeren oder introvertierten. Die Ursprünge dieser Techniken gehen auf die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück, als Alex F. Osborn das Brainstorming entwickelte, um kreative Prozesse in der Werbebranche zu fördern. Seitdem haben sich diese Methoden in vielen Bereichen etabliert, von der Produktentwicklung bis hin zur Problemlösung in der Wissenschaft.

Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]

Grundsätzlich können Brainstorming und Brainwriting überall angewendet werden und erfordern keine besonderen Vorkenntnisse. Der Aufbau von Brainstorming oder Brainwriting besteht grundsätzlich immer aus den gleichen Phasen - der Ideenfindung und der Ideenbewertung. Beim Brainstorming werden Ideen unstrukturiert gesammelt und beim Brainwriting werden diese schriftlich formuliert, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer ihre Gedanken einbringen können. Diese Methoden sind besonders nützlich in interdisziplinären Teams, da sie unterschiedliche Perspektiven zusammenführen und so innovative Lösungsansätze fördern.

Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]

Die beiden Micromethoden sind gängige und nahezu allseits bekannte Techniktools sodass zahlreiche Online-Ressourcen existieren und sich eine Vielzahl von Büchern ausführlich mit diesen Methoden beschäftigen. Beim klassischen Brainstorming sollte die Gruppe zumindest aus 5 Teilnehmer*innen bestehen sowie Moderator*in und Protokollant*in beinhalten. Es ist auch hilfreich, vorab Regeln und Ziele klar zu definieren, um den Prozess effizient zu gestalten und die besten Ergebnisse zu erzielen.

Brainstorming[Bearbeiten]

Die wohl älteste und am häufigsten angewandte Kreativitätstechnik ist das Brainstorming, entwickelt von Alex F. Osborn (1953). Es ist leicht durchzuführen, überall anwendbar und sinnvoll, wenn dem Team nur wenig Zeit zur Verfügung steht (Antosch-Bardohn, 2021, S. 86). Folgt man den Ausführungen von Schawel und Billing (2014, S. 43 - 45) so ist Brainstorming für jede Art von Thema geeignet. Allerdings müssen bestimmte, grundlegende Regeln beachtet werden um in einer Gruppe bis ca. 10 Teilnehmer*innen möglichst viele Ideen zu einem Thema unstrukturiert und unkommentiert gesammelt. Am Ende des kurzen (15 bis 30 Minuten), jedoch intensiven Prozesses folgen meist eine Vielzahl an Ideen, die im Anschluss priorisiert werden. Es ist wichtig, dass während der Ideenfindungsphase keine Kritik geäußert wird, um die Kreativität nicht zu hemmen.

Brainwriting[Bearbeiten]

Brainwriting beruht auf den Prinzipien des Brainstormings, wobei es zahlreiche Varianten wie bspw. die beliebte „6-3-5-Technik“ gibt. Die Ideen der Teilnehmer*innen werden schriftlich formuliert bzw. spontan auf Papier niedergeschrieben. Diese Zettel werden dann reihum weitergegeben um an den Ideen weiterzuarbeiten und weitere, ergänzende Überlegungen hinzuzufügen. Am Ende werden die gesammelten Ideen von der Moderatorin oder vom Moderator zusammengefasst (Antosch-Bardohn, 2021, S. 94 – 97). Diese Methode ist besonders vorteilhaft, da sie eine schriftliche Dokumentation der Ideen ermöglicht, die später leicht analysiert und weiterverarbeitet werden kann.

Vorbereitung[Bearbeiten]

Die Vorbereitung beinhaltet eine kurze Vorstellung, Analyse und Definition des Problems. Erst dann beginnt das eigentliche Brainstorming. Es ist auch hilfreich, die Teilnehmer im Voraus über das Thema und die Ziele des Brainstormings zu informieren, damit sie sich mental auf die Aufgabe einstellen können.

Durchführung[Bearbeiten]

Durch das unbedarfte und vor allem wertungsfreie Teilen von Gedanken im Brainstorming und die schriftliche Ideengenerierung im Brainwriting können auch introvertierte Teammitglieder effektiv in Teams einbezogen werden. Die Methode fördert ein Umfeld, in dem Innovation gedeihen kann und kreative Lösungsansätze entwickelt werden können. Hierzu bedarf es jedenfalls der Schaffung einer vertrauensvollen und unterstützenden Umgebung, in der alle Stimmen gehört und respektiert werden da ansonsten einige Teammitglieder sich unwohl fühlen könnten, ihre Meinungen offen zu äußern. Eine gute Moderation ist hierbei entscheidend, um sicherzustellen, dass der Prozess strukturiert abläuft und alle Teilnehmer aktiv eingebunden werden.

Aufwand[Bearbeiten]

Das eigentliche Brainstorming dauert in der Regel zwischen 10 und 30 Minuten. Die anschließende Auswertung und Priorisierung der Ideen kann jedoch je nach Umfang und Komplexität der gesammelten Ideen mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Literaturauswahl[Bearbeiten]

  • Antosch-Bardohn, Jana (2021): Kreativität für die Wissenschaft. Brill Verlag: Schöningh. 81 – 106.
  • Schawel, Christian, Billing, Fabian (2014): Top 100 Management Tools. Gabler Verlag: Wiesbaden. 43 – 45.