Punktabfrage

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Die Punktabfrage, auch als Dotmocracy oder Punktentscheidung bekannt, ist ein strukturiertes und praktisches Feedbackinstrument. Es wird häufig in Meetings und Workshops eingesetzt, um Prioritäten schnell und klar aufzuzeigen und Entscheidungen gemeinschaftlich zu treffen. Die Punktabfrage ermöglicht den Teilnehmer*innen ihre Meinungen durch das Verteilen von Punkten (meistens Aufkleber, Sticker oder Markierungen auf einem Blatt) zu verschiedenen vorgeschlagenen Ideen oder Themen aufzuzeigen. Jede*r Teilnehmer*in erhält die gleiche Anzahl von Punkten, die nach eigener Ansicht auf die verschiedenen Antwortoptionen verteilt werden können.

Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]

Bis heute konnte der genaue Ursprung der Punktabfrage nicht geklärt werden, jedoch wird die Methode seit den 1980 Jahren von renommierten Beratern im Bereich der Facilitatoren wie Jim Rough genutzt.

Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]

Die Zielsetzung der Punktabfrage besteht darin, schnelle und demokratische Entscheidungsfindung in Gruppen zu ermöglichen. Sie wird eingesetzt, um Prioritäten zu identifizieren, Meinungen zu sammeln und konsensbasierte Entscheidungen zu treffen. Diese Methode ist besonders effektiv in Workshops, Meetings und anderen kollektiven Arbeitsumgebungen, wo es wichtig ist, die Beiträge und Präferenzen aller Beteiligten gleichmäßig zu berücksichtigen. Die Teilnehmer verteilen ihre begrenzte Anzahl von Punkten auf die verschiedenen vorgeschlagenen Optionen, wodurch eine klare Visualisierung der Gruppenprioritäten entsteht. Einsatzmöglichkeiten der Punktabfrage sind vielfältig und reichen von der Projektplanung über die Bewertung von Ideen bis hin zur Festlegung von Strategien, wobei sie durch ihre einfache und flexible Anwendbarkeit überzeugt.

Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]

  • Feedback: Mit der Punktabfrage kann man schnell und anonym sein Feedback mitteilen.
  • Themenfindung: Wenn es in einem Bereich viele Möglichkeiten oder Themen gibt, kann man mit der Punktabfrage die für die Gruppe wichtigsten Themen schnell herausfinden.
  • Priorisierung: In Arbeitsgruppen und Teams ist die Punktabfrage ein sehr geeignetes Tool, um die Arbeitsschritte oder Arbeitsthemen zu strukturieren und gegebenenfalls zu priorisieren und zu gewichten.

Vorbereitung[Bearbeiten]

Die Vorbereitung einer Punktabfrage ist entscheidend für deren Erfolg. Zuerst sollten die Ziele der Abfrage klar definiert werden: Geht es um Feedback, Themenfindung oder Priorisierung? Anschließend ist die Auswahl der Themen vorzunehmen, die zur Abstimmung stehen. Hierbei ist es wichtig, eine überschaubare Anzahl an Optionen bereitzustellen, um Überforderung zu vermeiden und die Klarheit zu bewahren. Die Teilnehmer sollten vor der Abfrage genau instruiert werden, wie sie ihre Punkte verteilen können und nach welchen Kriterien sie entscheiden sollten. Eine Einweisung in die Methode und das Ziel der Punktabfrage hilft, Missverständnisse zu vermeiden und fördert eine zielgerichtete Teilnahme.

Durchführung[Bearbeiten]

Während der Durchführung der Punktabfrage verteilen die Teilnehmer ihre Punkte (meistens Sticker oder Marker) auf die verschiedenen vorgeschlagenen Optionen. Jeder Teilnehmer erhält die gleiche Anzahl von Punkten, die er nach eigenem Ermessen verteilen kann. Die Abstimmung erfolgt oft anonym, um soziale Dynamiken und Beeinflussungen zu minimieren. Nachdem alle Teilnehmer ihre Punkte verteilt haben, werden die Ergebnisse ausgewertet. Die Optionen mit den meisten Punkten gelten als Prioritäten der Gruppe. Diese Ergebnisse bieten eine gute Grundlage für weitere Diskussionen oder Entscheidungen im Team oder in der Gruppe.

Aufwand[Bearbeiten]

Vorteile:

  • Schnell/Effizient: Innerhalb kurzer Zeit kann eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden.
  • Gerecht: Demokratischer Prozess, da jede*r gleich viele Punkte hat und man somit die Meinungen gerecht verteilen kann.
  • Anonym: Wird oftmals anonym durchgeführt, um Gruppendynamiken zu vermeiden.
  • Visualisierbar: Ergebnisse der Punktabfrage sind direkt sichtbar, was wiederum eine gute Diskussionsgrundlage bietet.

Nachteile:

  • Teilnehmer*innenanzahl: Die Punktabfrage ist für größere Arbeitsgruppen und Teams weniger gut geeignet, da die Gefahr besteht, dass das Ergebnis unübersichtlich wird (außer man macht es digital, dann bleibt die Übersichtlichkeit erhalten)
  • Begrenzung: Zu viele Auswahlmöglichkeiten für die Verteilung der Punkte könnten contra produktiv sein (hier wäre eine Vorauswahl der wichtigsten Themen wichtig, wenn es viele kleine Themen gibt, kann man versuchen einige Themenbereich zusammenzufassen).
  • Einweisung/Coaching: Vor Beginn der Punktabfrage ist es wichtig allen Teilnehmer*innen zu erklären, nach welchen Kriterien man die Punkte vergibt, denn wenn man die Personen willkürlich entscheiden lässt, ist zu klären on das Ergebnis für die Situation oder die Zielerreichung brauchbar ist.
  • Vorgegebene Meinung: Wenn man im Vorfeld schon die Themen für die Punktabfrage zu genau definiert, kann es vorkommen, dass andere Meinungen nicht beachtet werden und man bereits von Beginn in eine Richtung gedrängt wird. Meinungen können verloren gehen.

Literaturauswahl[Bearbeiten]

Quellen:

  • Evangelia Karagiannakis (2010), Autonomes Lernen durch Beobachtung, Reflexion und Evaluation des eigenen Lernprozesses – Punktuelle und kontinuierliche Verfahren, Profil 2, S. 91-93, Abstract: (uniwuerzburg.de)
  • Dr. Georg Angermaier (28.02.22), Dot Voting – Punktabfrage Dot Voting – Punktabfrage (projektmagazin.de