Double Diamond
Prozessschritt:
Vorgelagerter Prozess
Wissenskontinuum:
Do-How

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Das Double Diamond Modell ist ein vom British Design Council entwickeltes Designprozessmodell, das aus vier klaren Phasen besteht:
- Entdecken (Discover): Das Problem und die Nutzerbedürfnisse umfassend erfassen.
- Definieren (Define): Die gewonnenen Erkenntnisse analysieren und das Kernproblem formulieren.
- Entwickeln (Develop): Kreative Lösungsansätze generieren und Prototypen entwickeln.
- Liefern (Deliver): Die beste Lösung auswählen, testen und umsetzen.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]
Stellen Sie sich vor, ein Team sitzt vor einer komplexen Herausforderung: Die Bedürfnisse der Nutzer sind unklar, die Lösung noch in weiter Ferne. Genau hier setzt das Double Diamond Modell an. Entwickelt 2005 vom British Design Council, entstand es aus der Erkenntnis, dass erfolgreiche Innovationsprozesse immer wieder einem ähnlichen Muster folgen – unabhängig von Branche oder Projektgröße.
Der Double Diamond visualisiert diesen Weg als zwei Diamanten: Zuerst wird das Problemfeld weit aufgefächert und anschließend fokussiert eingegrenzt. Danach folgt das gleiche Prinzip für die Lösungsfindung – von vielen Ideen zur besten Lösung. Mit dieser klaren Struktur hat sich das Modell als universelles Werkzeug für kreatives, nutzerzentriertes Arbeiten etabliert und prägt heute Design Thinking weltweit.
Einsichten / Lessons Learned[Bearbeiten]
- Gründliches Problemverständnis und Nutzerzentrierung: Der Double Diamond legt großen Wert darauf, das Problemfeld umfassend zu erkunden und die tatsächlichen Bedürfnisse der Nutzer zu verstehen. Erst dieses tiefe Verständnis ermöglicht relevante und akzeptierte Lösungen.
- Strukturierter Wechsel zwischen Kreativität und Fokussierung : Durch den gezielten Wechsel zwischen divergierendem (Ideenvielfalt schaffen) und konvergierendem Denken (Auswahl und Fokussierung) wird sowohl Kreativität gefördert als auch Komplexität reduziert. Dies führt zu innovativen und gleichzeitig umsetzbaren Ergebnissen.
- Iteratives Arbeiten und Fehlerkultur: Regelmäßiges Testen, Feedback und die Bereitschaft, Lösungen anzupassen, sind zentrale Bestandteile. Fehler werden als Lernchancen gesehen, was die Qualität der Ergebnisse steigert und eine offene Innovationskultur fördert.
- Kollaboration und klare Prozessstruktur: Die Methode betont die Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams und bietet eine transparente Struktur, die Veränderungsprozesse nachvollziehbar und kommunizierbar macht – sowohl im Team als auch gegenüber Stakeholdern.
Folgerungen / Problemlösung[Bearbeiten]
Obwohl der Double Diamond Prozess häufig linear dargestellt wird, ist es in der Praxis oft notwendig, zwischen den einzelnen Phasen hin und her zu wechseln oder bestimmte Schritte zu wiederholen. Eine gründliche Dokumentation in jeder Phase erleichtert dabei nicht nur die Nachvollziehbarkeit des Vorgehens, sondern verbessert auch die Kommunikation im Team und mit Stakeholdern. Besonders wertvoll ist die Zusammenarbeit von verschiedenen Fachbereichen und Perspektiven, denn Teamarbeit fördert kreative Lösungen und sorgt für ein umfassenderes Verständnis der Herausforderungen. In allen Phasen sollten die Bedürfnisse und Erfahrungen der Endnutzer konsequent im Mittelpunkt stehen, um wirklich relevante und akzeptierte Ergebnisse zu erzielen. Der Einsatz visueller Methoden unterstützt zusätzlich dabei, Ideen verständlich zu machen, zu strukturieren und gemeinsam weiterzuentwickeln.
Literaturauswahl[Bearbeiten]
- Engenhorst, K., Marcus, L., Moder, L. et al. Moderne Prozessgestaltung am Beispiel der öffentlichen Verwaltung: Der Mensch im Mittelpunkt. Wirtsch Inform Manag 16, 47–54 (2024). https://doi.org/10.1365/s35764-024-00508-3
- From humble beginnings to a cornerstone of design language.In:Design Council Abgerufen am 29.04.2025